Rechte-Stress oder Spaß am Projekt?
Kreative Kooperationen statt komplizierter Rechteklärungen – Erfolgreiche Strategien für den Umgang mit Bildrechten
In der heutigen Medienlandschaft spielen Bilder eine entscheidende Rolle. Sie sind oft der erste Berührungspunkt zwischen einer Marke und ihrem Publikum. Die Nutzung visueller Inhalte kann aber mit komplexen rechtlichen Hürden verbunden sein – und dabei ebenso viele Chancen wie Risiken bergen; wie zwei aktuelle Fälle aus unserer Praxis zeigen.
Der Fall mit den Autoreifen: Eine verpasste Gelegenheit zur Zusammenarbeit
Ein Kunde wollte ein Bild von einem beliebten Spaß-Event nutzen, bei dem Teilnehmer Autoreifen durch das Unterholz rollen. Ein Spaß-Bild, aber dahinter steckte ein Event, dessen Filme bei YouTube mehr als 10 Mio. Views hat, also echt bekannt ist. Sprich: Die Veranstalter müssten schon gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind, Bilder von diesem Event in einer „wildfremden“ Anzeige für ein (nicht-automobiles) Produkt zu sehen. Der Kunde entschied sich letztlich gegen das Motiv.
Doch genau hier lag eine ungenutzte Chance! Eine kreative Kooperation mit den Veranstaltern hätte das Problem elegant gelöst und Vorteile für beide Seiten geschaffen:
- Authentische Inhalte: Der Kunde hätte exklusive und authentische Inhalte nutzen können, die die Dynamik des Events perfekt widerspiegeln.
- Mediale Reichweite: Die Veranstalter hätten von der zusätzlichen Aufmerksamkeit profitiert, die der Kunde bietet, und neue Kanäle für ihre eigene Reichweite erschlossen.
- Image-Boost: Beide Seiten hätten ihre Markenwerte kreativ verbinden und in der Öffentlichkeit stärken können.
- Rechtliche Sicherheit: Eine offizielle Kooperation hätte das Risiko rechtlicher Probleme minimiert.
Und mit einem Stand beim nächsten Event hätte das Produkt auch verkauft werden können.
Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll kreative Partnerschaften sein können. Statt sich von rechtlichen Hürden abschrecken zu lassen, lohnt es sich, über den Tellerrand hinauszuschauen und Synergien zu nutzen.

Ein Park ist nicht nur ein Park: Wenn scheinbar harmlose Bilder rechtliche Risiken bergen
Ein weiteres Beispiel verdeutlicht die Risiken unzureichender Rechteklärung: Ein Kunde nutzte ein Stockfoto eines idyllischen Parks für eine Werbekampagne, ohne zu ahnen, dass die Stadt, der dieser Park gehört, erhebliche Gebühren für die kommerzielle Nutzung fordern würde. Auch hier zeigt sich: Selbst vermeintlich frei verfügbare Bilder können rechtliche Fallstricke bergen.
Was lernen wir daraus?
- Rechteprüfung ist unerlässlich: Auch bei Stockbildern lohnt sich ein genauer Blick auf die Lizenzangaben. Im Zweifel sollte immer Rücksprache mit den Rechteinhabern gehalten werden.
- (Stock-)Fotografen wissen nicht alles: Bereits im Vorfeld des Knipses hätte der Fotograf sich erkundigen müssen, wie und ob Bildmaterial aus diesem Park verwendet werden darf.
- Risiken absichern: Die Expertise von Profis kann hier oft entscheidend sein und im Ernstfall vor finanziellen Schäden schützen.
In diesem Fall gab es zwar einigen Wirbel, aber der Bildanbieter versichert seine Kunden vor genau solchen Schäden und übernahm die Lizenzkosten. Das Bild war als „frei verwendbar“ markiert, was nicht hätte sein dürfen. Also lag die „Schuld“ nicht beim Bildnutzer.
Fazit: Kooperation und Kreativität als Schlüssel zum Erfolg
Beide Beispiele verdeutlichen, dass die Rechteklärung bei der Bildnutzung oft komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint. Doch mit einer proaktiven und kreativen Herangehensweise können Herausforderungen in Chancen verwandelt werden. Statt sich in rechtlichen Details zu verlieren, können erfolgreiche Partnerschaften entstehen, die sowohl rechtliche Sicherheit als auch innovative Synergien schaffen.
Denn wie so oft gilt: The Devil is in the Detail, aber wer kreativ und strategisch denkt, findet Lösungen, die für alle Beteiligten einen Mehrwert bieten.
Und genau das ist unser Job.
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