Naruto bei Danita Delimont
Es war einmal ein Naturfotograf namens David Slater, der reiste im Jahr 2011 in den indonesischen Dschungel und verbrachte mehrere Tage mit zwei Dutzend Makaken auf der Insel Sulawesi. Schnell hatten sich die Affen an den Fotografen und seine Kamera gewöhnt und liebäugelten mit ihrem Spiegelbild im Objektiv des Fotografen. Ein besonders kecker Makake namens Naruto aber langte beherzt zu und drückte kurzerhand auf den Auslöser, während er mit einem breiten Grinsen in die Kamera strahlte. Nur für einen kurzen Moment hatte Slater die Kamera auf dem Stativ unbeobachtet gelassen, schon war das Selfie des Jahres entstanden. Innerhalb kürzester Zeit wurde der siebenjährige Naruto zu einer Berühmtheit.
Danita Delimont aus Seattle vertritt mit ihrer gleichnamigen Agentur den britischen Naturfotografen. Die Bilder finden Sie hier. Zunächst lief das Geschäft gut. Doch dann kamen die Fragen. Wer ist der Urheber des Fotos? Wem gehören die Rechte? Wer darf daran verdienen? Wikipedia veröffentlichte das Bild, David Slater war mit der Lizenzfreiheit nicht einverstanden. Der Fall zog einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich. Der Fotograf forderte die Urheberschaft ein, schließlich sei es seine Kamera gewesen. Wikipedia dagegen war der Meinung, sie dürften das Bild zeigen, es sei nämlich nicht von einem Menschen gemacht worden und damit von der Urheberschaft befreit. Das Gericht stimmte der Argumentation zu, ein Affe könne keine Urheberschaft besitzen. Doch nicht genug des Affentheaters, legte die Tierrechtsorganisation Peta Berufung ein. Peta verlangte, dass Naruto das Recht am eigenen Bild zugesprochen werde und reichte im Namen des Makaken eine Copyright-Klage ein. Im September kam es nun zu einer Einigung: Slater wird künftig 25 Prozent aller Einnahmen spenden, die er durch den Verkauf der Bilder erzielt – an gemeinnützige Organisationen, die sich den Schutz der indonesischen Makaken zur Aufgabe gemacht haben. Slater selbst soll nach diesem Prozess allerdings mehr mit Pleitegeiern zu tun haben als mit schwarzen Makaken.
Und die Moral von der Geschicht? Unterschätze ein tierisches Selfie nicht.
Die Selfie-Bilder des Makaken sind zwar weiterhin gemeinfrei – wer den Naturfotografen David Slater unterstützen möchte, kann sie aber über seine Repräsentanz erwerben. Ein Viertel des Erlöses kommt Naruto und seinen Makakenkollegen zugute: www.delitadelimont.com. Auf der Seite gibt es darüber hinaus weiteres Bildmaterial zu der Geschichte, die international für Aufsehen gesorgt hat. Wir unterstützen dieses Projekt. Sprechen Sie uns einfach an, wenn wir Ihnen helfen können.
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