Ein Symbolbild wird zum Pressefoto
Die meisten Bilder, die wir für Sie lizenzieren, sind ja in Shootings entstanden, in denen Fotografen, Models und ADs zuvor Ideen gesammelt und sich Gedanken gemacht haben: Zum Setting, zu Themen, zum Stil. Westend61 produziert für Kreative, denkt dabei an die Werbung – aber ihre Bilder werden auch in der Presse genutzt. Der Vater spielt mit seiner Tochter und ist damit das perfekte Visual zum Artikel „Teilzeit für Väter“ (hier ein Beispiel aus der Men’s Health). Die Schweden von Johnér produzieren schon vermehrt selbst, reportagiger, direkt für Redaktionen, aber auch für Werbung, die aktuelle Themen authentisch aufgreifen will.
Und Presse-(Bild-)agenturen wie die dpa picture alliance stehen ständig vor dem Problem: Die Nachricht mag noch so spannend sein, aber die Köpfe auf der Pressekonferenz zum Thema Entwicklung der Vaterrolle sind nicht wirklich passend. Passender wären Väter, die Zeit mit ihren Kindern haben. Ergo: Auch Pressebildagenturen fotografieren Bilder, die ein Thema „nur“ symbolisieren. So weit, so gelernt. (Falls nicht: Unsere Webinare sind da ein ganz heißer Tipp!)
Unterschiede zwischen Symbolfotos und Nachrichtenbildern
Symbolbilder sollen ein Thema illustrieren (deshalb auch: Illustrative Motive), beschreiben also bewusst keine KONKRETE Situation. Wichtig beim Suchen (und beim Verschlagworten): Vater, Vaterschaft, vielleicht auch Themen wie Teilzeitarbeit müssen drin sein. Was aber nicht in die Metadaten der Bilder gehört: Die konkreten Informationen wie die Namen der Models (die gehen wirklich niemanden etwas an), die Location (könnte ja überall sein und bei einer Suche nach schönen Reisebildern aus München hätte das Bild nichts zu suchen) – über das Aufnahmedatum könnt man schon streiten. Das Bild soll in erster Linie aber das Thema treffen.
Pressebilder müssen ganz anders funktionieren. Sie müssen einer Nachricht, einem Anlass zugeordnet werden können, sie stellen die Realität dar, müssen die relevanten Informationen zu gezeigten Personen, Situationen, Zeit, Ort und Fotograf enthalten; was Pressebilder aber niemals benötigen: rin Model-Release. Denn die fotografierte Person darf nur im Rahmen dieser Nachricht gezeigt werden und dafür benötigen die (Presse-) Fotograf:innen erst einmal kein Einverständnis.
Jetzt die Geschichte
KNA-Bild, die Bildagentur der KNA – Katholische Nachrichten-Agentur in Bonn, suchte Visuals zum Thema „Gleichgeschlechtliche Ehe und Kirche“ und fand ein reales Paar. Einer der Ehemänner möchte nicht erkannt werden, also blickt nur sein Partner in die Kamera. Die Serie gelingt – die Stock-Bilder gelangen samt Model Releases in die Vermarktung. Nach den Regeln von oben – also als Symbolbild verschlagwortet.
Im Januar dieses Jahres startete dann die Aktion „#OutInChurch“, in der sich 125 Mitarbeitende der katholischen Kirche als nicht klassisch heterosexuell outen – unter anderem auch das „Model“ aus dem Shooting. Und er wünscht ausdrücklich, dass diese Bilderserie gern auch mit der Nennung seines Namens für die Berichterstattung zu der Outing-Kampagne genutzt werden soll. Erst einmal eine schöne Nachricht – aber für Agenturen steckt hinter der Nachricht eben auch Arbeit: Den Namen nennen? #OutInChurch als Stichwort? Soll das Symbolbild jetzt Nachrichten-Infos enthalten? Passt das?
Auch in Ihrem Alltag steht diese Frage mal im Raum: Zum Beispiel bei einem Mitarbeiter-Shooting, einer Workshop-Dokumentation oder bei Events. Sind die Namen der Personen wichtig? Sind die Motive eher als illustrierende Bilder oder als Teil der Nachricht gedacht? Hängt die Antwort auf diese Frage auch davon ab, wo und wie das Bild gezeigt werden soll?
Was würden Sie an KNAs Stelle tun? Die Agentur hat eine feine Lösung gefunden. Die verraten wir Ihnen aber erst:
In unserem Webinar zu Personen auf Bildern – oder in einem Kurztraining, wenn Sie uns direkt buchen möchten.
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