Johner: Schweden machen Mut!
Die Pandemie, aber auch der Bildermarkt treiben die Fotoagenturen weltweit dazu, ihre Strategien zu überdenken und den Weg in die Zukunft des Agenturlebens zu ebnen. Sollen wir die großen Plattformen beliefern oder nicht? Betreiben wir Direktvertrieb? Vermitteln wir andere Agenturen oder nur Fotografinnen und Fotografen? Fragen wie diese sind angekommen in den zukunftsweisenden Strategieplänen der Agenturen.
Wer als Bildagentur in ein paar Jahren noch mit an Bord sein will, der muss vor allem mit dem Zeitgeist gehen. Im Design- wie auch im Fotobereich werfen wir hierzulande gern einen Blick in die skandinavischen Länder und beobachten, was unsere Freunde im noch höheren Norden machen. So schauen auch wir nach Schweden und küren Johnér kurzerhand zur Agentur des Monats im Februar.
Das Logo des Internetauftritts von Johnér strahlt uns in einem frischen Pink entgegen, der Rest der Seite ist skandinavisch schlicht mit viel Weißraum gehalten. Als Schweden betonen die Stockholmer Kreativlinge die Nähe zu Natur und Natürlichkeit … natürlich. „Johnér – all about natural imagery” begrüßt man uns und lädt dann sogleich zum Stöbern durch echte Emotionen ein.
Allein die Kategorie „Real Bodies“ zeigt, was den Johnérlingen wichtig ist: Echtheit, Authentizität, Natürlichkeit. Die Winterbilder sind selbstverständlich nach Gemütlichkeit sortiert und Kategorien wie LGBTGIA+, Environmentalists und Ability Diversity tauchen in einer erfrischenden Selbstverständlichkeit unter den Top-Suchkategorien auf. Dabei fällt auf, dass die Menschenbilder tatsächlich herausragend individuell sind, als wären die Fotografinnen und Fotografen direkt von der Agentur gebrieft und beauftragt worden. Moment, sind sie das vielleicht sogar?
„Wir haben in den vergangenen Jahren tatsächlich unsere eigene Produktion hochgefahren“, erzählt uns Anders Lusth, Product Manager bei Johnér. „Ein Team von fünf Personen konzentriert sich bei uns mittlerweile fast nur noch auf die Produktion von Bildern speziell für unsere Kundinnen und Kunden.“ Das läge zu einem großen Teil auch daran, dass in Pandemiezeiten auftragsfotografische Produktionen gestrichen wurden und vermehrt auf Stockbilder zugegriffen wurde. „Wir befinden uns glücklicherweise auf der entgegengesetzten Seite der gebeutelten Branche“, zeigt sich Anders erfreut. „Während der Pandemie haben wir auch unsere Verkäufe an Regierungsorganisationen stark erhöht.“
Ein Einsatz, der sich auszahlt und noch dazu ein Statement für mehr Echtheit in der Bildsprache ist. „Wir hatten sehr schnell Bilder von Impfungen auf unserer Website. Die Mutter des Agenturgründers wurde schon früh vor der Kamera geimpft. Später ging es darum, jüngere Menschen mit unserer Bildsprache zu informieren, da sie das Virus während der zweiten und dritten Welle stark verbreiteten. Unser Kundenberater kam in unserem Büro als Model zu Hilfe.“
Zur Hälfte ist Johnér mittlerweile eine externe Produktionsfirma für ihre Kunden, nur noch zu 50 Prozent eine traditionelle Bildagentur. „Es ist wirklich hilfreich, eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten, da sie nicht allzu unterschiedlich sind. Wenn ein Kunde ein Bild braucht, brauchen es viele andere auch.“ Die Branche sei für das Team alles andere als eine Raketenwissenschaft, so Anders. Sie setzen sich hin, schauen Suchdaten an und sprechen ganz einfach mit den Kunden: „Und dann produzieren wir das!“
Ein positiver Blick, den die Schweden für uns da in die Zukunft werfen. Dem schließen wir uns gern an: Bleiben Sie heiter, kommunizieren Sie und springen Sie hinein in die Zukunft.
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